Dröhnend schlug der Hammer auf das glühende Hufeisen. Ewan, der Schmied, stand in seiner Werkstatt vor dem Amboss und neben ihm brannte das heiße Schmiedfeuer, als er das Getrampel von herannahenden Pferden hörte. Es klopfte heftig an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten riss sie jemand auf.
Rosa, die Bäckerin aus dem Nachbarhaus stand im Türrahmen. "Ewan, komm schnell. Die Soldaten des Prinzen sind wieder da." Ewan und Rosa verließen die Schmiede und gingen zum Dorfplatz. Die restlichen Dorfbewohner waren schon versammelt und hielten sich in gebührendem Abstand zu den schwarz gekleideten und mit Schwertern und Morgensternen bewaffneten Soldaten.
Einer der Soldaten entrollte ein Pergament und verlas: "Hiermit ergeht folgendes Gesetz. Ab sofort ist es unter Androhung des Todes untersagt in den Wäldern des Königs Tiere zu schießen oder tote Tiere mitzunehmen." Die Dörfler wurden unruhig. "Und wo sollen wir Fleisch her bekommen?" hörte man einen rufen, doch die Soldaten machten kehrt und verließen das Dorf.
So geschah es immer öfter seit dem Tod des alten Königs und der Herrschaft seines Sohnes. Ausbeutung und Tyrannei waren an der Tagesordnung und niemand traute sich gegen den König und seine gepanzerten Soldaten aufzubegehren. Wirklich niemand?
Räuber treiben sich seit einiger Zeit im Wald herum. Sie überfallen Kuriere und Gäste des Königs heißt es. Berauben sie und versetzen dem König Nadelstich um Nadelstich.